Gemeinschaft

Sie nennt sich »evangelisch«, weil das Evangelium von Jesus Christus ihr Fundament ist. Gleichzeitig kennzeichnet sie der Name als Teil der evangelischen Kirchenfamilie, die in der Reformation ihren Ausgang nahm. Methodistisch heißt sie wegen einer spöttischen Bezeichnung für eine Gruppe junger anglikanischer Theologiestudenten in England in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Diese sammelte sich um die Brüder John und Charles Wesley. Neben intensivem Bibelstudium und gemeinsamem Beten waren ihnen vor allem praktische Dienste an Arbeitslosen, Armen, Gefangenen, Kranken und der Kampf gegen Sklaverei wichtig. Deshalb wurden sie als "methodistisch" verspottet.

Mitglied wird man durch einen bewussten Beitritt zur Kirche und nicht allein durch die Taufe. Sie praktizieren die Kindertaufe oder Kindersegnung je nach der Entscheidung der Eltern. Die Kirche finanziert sich aus Spenden und verzichtet auf Kirchensteuereinzug. Als Teil einer weltweit organisierten Kirche will die Gemeinde offen für alle Mitmenschen sein. Alle sind herzlich willkommen. Daher wird der Gottesdienst in Deutsch und in Englisch gehalten. Die Augsburger Gemeinde wird dadurch immer internationaler. Als Freikirche ist die evangelisch-methodistische Kirche aktiver Teil einer großen kirchlichen Vielfalt. Durch Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK), in der evangelischen Allianz und gemeinsam mit ihren Nachbargemeinden betont sie das Zusammenwirken in versöhnter Verschiedenheit. Offenheit gegenüber Andersdenkenden und interreligiöse Begegnungen sind der Gemeinde wichtig. Alle zwei Monate finden in der Reihe “After-Eight“ Themen- bzw. Gesprächsabende über gesellschaftlich relevante Themen und den christlichen Glauben statt. Für persönliche Anliegen und Gespräche über den Glauben lädt die Gemeinde zu regelmäßigen Gruppentreffen und Aktivitäten ein.

Gründungsgeschichte
Die evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Deutschland ist Teil der internationalen United Methodist Church (www.umc.org). In Augsburg entstand die Gemeinde 1875 als Hauskreis, als ein methodistischer Prediger mit der Gemeindearbeit begann. Heute zählt die Gemeinde 63 Mitglieder.

Seit den 1920er Jahren ist die Gemeinde in der Jakober Vorstadt im Lauterlech zu Hause. Der freundliche Kirchenraum im Rückgebäude ist mit einer kleinen Orgel ausgestattet und zwei lange bunte Glasfenster zieren die Rückwand des Altars. Hinter den Kirchenbänken laden Stehtische zum geselligen Kirchenkaffee nach dem Sonntagsgottesdienst ein. Im dazugehörigen Wohnhaus stehen der Gemeinde weitere große helle Räume mit Küche zur Verfügung. Seit einigen Jahren werden diese Räume auch von einer italienischen protestantischen Kirche, den Jesus-Freaks und der Augsburger Tafel genutzt. Das knüpft an einer Tradition an: Schon in den 1920er Jahren organisierte die Gemeinde eine Suppenküche für Bedürftige.