Martin Luther in Augsburg
Martin Luther war ein besonderer Mann.
Er war wichtig für die Geschichte von Augsburg.
Und für die Geschichte vom Hohen Friedens-Fest.
Martin Luther hat vor vielen hundert Jahren gelebt.
Er wollte die Kirche reformieren.
Das bedeutet:
Er hat viele Sachen in der katholischen Kirche nicht gut gefunden.
Er wollte:
Dass neu über die Kirche nachgedacht wird.
Und über den Glauben.
Und er wollte:
Dass die Menschen darüber sprechen.
Zum Beispiel:
Er hat 95 Gründe gegen den Ablass-Handel aufgeschrieben.
Der Ablass-Handel war früher sehr bekannt.
Viele Prediger in der Kirche haben gesagt:
Wenn Menschen Geld bezahlen, werden ihre Sünden vergeben.
Dann kommen sie in den Himmel.
Wenn sie das Geld nicht bezahlen, werden die Sünden nicht vergeben.
Das hat den Menschen Angst gemacht.
Sie haben viel Geld bezahlt.
Und die Prediger sind sehr reich geworden.
Martin Luther hat gesagt, das ist falsch.
Er hat gesagt:
Die Sünden werden nicht vergeben, nur weil man Geld zahlt.
Deswegen hat er 95 Gründe aufgeschrieben,
warum der Ablass-Handel falsch ist.
Man sagt auch:
95 Thesen.
Im Oktober 1518 war Martin Luther in Augsburg.
Dort traf er Kardinal Cajetan.
Den Namen spricht man so aus:
Kajetaan.
Ein Kardinal arbeitet für die katholische Kirche.
Ein Kardinal ist ein wichtiger Geistlicher.
Nur der Papst kann noch mehr bestimmen.
Kardinal Cajetan aus Augsburg wollte:
Dass Martin Luther seine Thesen wider-ruft.
Martin Luther sollte sagen:
Es stimmt nicht, was ich geschrieben habe.
Der Ablass-Handel ist richtig.
Martin Luther hat seine Meinung aber nicht geändert.
Das war sehr mutig.
Die Kirche hat nämlich oft keine anderen Meinungen erlaubt.
Die Kirche hat Menschen mit einer anderen Meinung oft bestraft.
Oder sogar auf dem Scheiter-Haufen verbrannt.
Ein Scheiter-Haufen ist ein großer Haufen aus Holz.
Martin Luther hatte große Angst.
Deswegen ist er nachts aus Augsburg geflohen.
Aber weil Martin Luther so mutig war,
hat sich viel in der Kirche verändert.
Die christliche Kirche hat sich gespalten.
Deswegen gibt es die katholische und die evangelische Kirche.
Das war aber nicht das Ziel von Martin Luther.
Sein Ziel war eigentlich:
Die christliche Kirche soll sich verändern.