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„Gegen die Demokratie“: Eröffnung Kulturprogramm zum Augsburger Friedensfest am 20. Juli mit Stück von Esteve Soler

16. Juli 2024
  • Programm vom 20. Juli bis 08. August 2024
  • #Demokratie ist Thema des Kulturprogramms
  • Beiträge von Friedensbüro und vielen Akteuren aus der Stadtgesellschaft
  • Eröffnung am 20. Juli mit Theater & Austausch im Kulturhaus Abraxas
  • Grußwort von Oberbürgermeisterin Eva Weber
  • Aufruf: Fotowettbewerb zu Immateriellem Kulturerbe

Am 20. Juli um 19 Uhr wird das Kulturprogramm zum Augsburger Hohen Friedensfest im Kulturhaus Abraxas eröffnet. Das aufrüttelnde Theaterstück „Gegen die Demokratie“ von Esteve Soler, inszeniert vom Ensemble Phoenix aus Köln unter der Regie von Bettina Montazem, stellt die moderne Demokratie auf den Prüfstand. Solers scharfsinnige Analyse verhandelt Hoffnungen und Sorgen und ist Verzweiflungsschrei und Liebeserklärung in einem.

Der katalanische Autor Esteve Soler ist bekannt für seine klugen und oft provokanten Stücke. Seine Texte wurden in über ein Dutzend Sprachen übersetzt und weltweit aufgeführt. Gegen die Demokratie" erhielt den katalanischen Serra d’Or-Kritik-Preis für das beste Theaterstück des Jahres 2012 und stand im Finale des Premios Max wie auch der Goya Awards.

Nach der Aufführung im Abraxas wird es ein Publikumsgespräch geben, das Raum für Reflexion und Diskussion bietet. Neben Regisseurin Bettina Montazem nehmen Tobias Schuster von den Münchner Kammerspielen und Dr. Christian Boesner vom Netzwerk Politische Bildung Bayern daran teil. Die Expertenrunde bietet die Möglichkeit, die Themen des Stücks zu vertiefen und sich aus verschiedenen Perspektiven mit der Bedeutung der Demokratie auseinanderzusetzen. Das Grußwort zur Festivaleröffnung spricht Oberbürgermeisterin Eva Weber.

#Demokratie: Einladung zu Begegnung und Austausch am ersten Festivalwochenende

Das Augsburger Hohe Friedensfest sucht wie jedes Jahr den kulturellen Austausch und gesellschaftlichen Dialog. Mit der Eröffnung durch „Gegen die Demokratie“ wird dieser Geist lebendig und greifbar. Beginn ist um 19.00 im Kulturhaus Abraxas. Weitere Aufführungstermine sind am 21. Juli um 20 Uhr und am 22. Juli um 10 Uhr. Tickets gibt es unter friedensstadt-augsburg.reservix.de/events und an der Bürgerinfo.

Das erste Festivalwochenende steht mit einer ganzen Reihe an weiteren Veranstaltungen im Zeichen der sowohl gefährdeten als auch streitbaren und wehrhaften Demokratie:

Mit „Streitet Euch?! Profil zeigen für eine starke und friedliche Demokratie“ lädt die Jugend von Augsburg am 20. Juli zum (Streit-)Gespräch ein. Das Jugendforum Augsburg beteiligt sich mit diesem Beitrag erstmalig am Friedensfest Kulturprogramm.

Zur Diskussionsrunde „Was bringt die Demokratie in Gefahr?“ tragen am 22. Juli „Volksverpetzer“ Thomas Laschyk, Yannik Haan, Autor des Buches „Enterbt uns doch endlich!“ und Prof. Dr. Janine Linßer, die im Bereich Radikalisierungsprävention forscht, ihre Expertise bei.

Im Mittelpunkt der Peace Summer School steht die Frage nach dem Verhältnis zwischen Demokratie und Konflikt. Wie kann ein konstruktiver Umgang mit Konflikten den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer Demokratie stärken? Das Programm mit Workshops ist für alle offen. Anmeldung: eveeno.com/pss24.

Am 21. Juli werden die Ergebnisse des „hcknzs“-Hackathon von Bluespots Productions e.V. im Veranstaltungsort „Das Habitat“ präsentiert. 48 Stunden lang arbeiteten Teams gemeinsam an Konzepten und Prototypen, um den Rechtsextremismus zu „hacken“. Die Präsentation der Ergebnisse ist für alle Interessierten kostenlos.

Immaterielles Kulturerbe: Bayerische Staatsministerium sucht Schlüsselmomente

Anfang 2018 wurde das Augsburger Hohe Friedensfest es als eine von zwölf „kulturellen Ausdrucksformen“ in das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Im Dezember desselben Jahres folgte die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis. Die UNESCO-Kommission würdigte damit eine Jahrhunderte alte Tradition, die identitätsstiftend für alle Augsburger wirkt und auch heute noch von einem breiten zivilgesellschaftlichen Engagement getragen wird.

Mit dem Fotowettbewerb „Immaterielles Kulturerbe. Sichtbar lebendig.“ sucht das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat nun ganz persönliche kulturelle Momentaufnahmen aus Bayern. Gefragt sind Fotos mit Bezug zu einer im Bayerischen Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragenen kulturellen Ausdrucksform, also zum Beispiel dem Augsburger Hohen Friedensfest und seinem Kulturprogramm.

Bis 31. Oktober 2024 können alle Bürgerinnen und Bürger in den vier Kategorien „Vielfältig & Kreativ“, „Lernen & Weitergeben“, „Hinter den Kulissen“ sowie „Kulturerbe in Gemeinschaft“ ihre Schlüsselmomente mit einer kurzen Beschreibung einreichen und am Fotowettbewerb teilnehmen. Die ersten drei Plätze jeder Kategorie werden mit Preisgeldern von bis zu 400 Euro belohnt. Die Jury besteht aus den Mitgliedern des Bayerischen Expertengremiums für das Immaterielle Kulturerbe. Darüber hinaus gibt es einen Publikumspreis, der mit einem Preisgeld von 200 Euro dotiert ist.

Informationen zum Fotowettbewerb unter: ike.bayern.de/erforschen/fotowettbewerb

Weitere Infos zum Augsburger Hohen Friedensfest und dem gesamten Programm: friedensstadt-augsburg.de

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Hintergrund-Informationen zum Augsburger Hohen Friedensfest:

Warum gibt es das Augsburger Hohe Friedensfest und den Feiertag am 8. August?

Am 8. August sind in Augsburg die Läden geschlossen, viele Menschen treffen sich an der Friedenstafel auf dem Rathausplatz. Warum? Seit 1950 ist das Hohe Friedensfest ein offizieller Feiertag - damit hat Augsburg die meisten Feiertage in Deutschland.

Ein Blick in die Geschichte: Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde den Protestantinnen und Protestanten der Stadt Augsburg am 8. August 1629 die Ausübung ihres Glaubens untersagt. Erst im Westfälischen Frieden 1648 erlangten sie die Gleichstellung mit der Römisch­ Katho­lischen Kirche, die bereits 1555 im Augsburger Religionsfrieden formuliert worden war. In Erinnerung an den Tag ihrer Unterdrückung feierten die Protestantinnen und Protestanten 1650 erstmals das Hohe Friedensfest - am 8. August.

Aus dieser Geschichte leitet Augsburg den aktuellen Auftrag als Friedensstadt ab: Niemand soll mehr aufgrund sei­ner Religion oder Herkunft ausge­schlossen werden! Heute leben hier Menschen unterschiedlichen Glaubens, gut eine Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner hat eine Zuwanderungsgeschichte. Daher wird das Friedensfest seit vielen Jahren multireligiös und vielkulturell mit einem mehrwöchigen Kultur­programm gefeiert.

Das Friedensfest wurde 2018 in das Bayerische Landesverzeichnis und in das Bundesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe der UNESCO aufgenom­men. 2019 erhielt das Friedensfest den Heimatpreis Bayern für besondere Verdienste um Heimat, Kultur und Brauchtum.