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DenkRaum Spezial: Frieden und Sport

06. Juli 2022

Am 11. Juli lädt der DenkRaum zu einem Spezial-Talk im Vorprogramm der Kanuslalom-WM in Augsburg zum stets aktuellen Thema „Frieden und Sport“ ein. Zusammen mit Verena Bentele, Biathlon- und Langlauf-Weltmeisterin und Paralympics-Siegerin, und Walter Sianos, Mitglied des Aufsichtsrats vom FC Augsburg und ehemaliger Fanbeauftragter, führt Moderator Achim Bogdahn durch die politischen Dimensionen des Sports. Dabei geht es um die Frage, ob Sport die Welt friedlicher machen kann und welchen Beitrag der Sportsgeist zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten kann. Die Veranstaltung findet um 19:30 Uhr in der Neuen Stadtbücherei Augsburg statt.

Toleranz, Fairplay, Teamgeist – beim Sport geht es auch um Werte, um ein respektvolles Miteinander neben dem Wettkampf. Doch welchen Beitrag kann der Sport zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten? Kann sich der sogenannte Sportsgeist über politische Hürden und Rahmenbedingungen hinwegsetzen? Anlässlich der Kanuslalom-WM stehen diese und andere Fragen im Mittelpunkt des DenkRaum Spezials „Frieden und Sport“ am 11. Juli u.a. mit der vierfachen Weltmeisterin und zwölffachen Paralympics-Siegerin Verena Bentele und Walter Sianos, Aufsichtsratsmitglied vom FC Augsburg. Jürgen K. Enninger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport begrüßt alle Gäste um 19:30 Uhr in der Stadtbücherei Augsburg. „Die Olympiade von 1972 hat gezeigt, wie schnell friedliche und freundliche Spiele jäh unterbrochen werden können. Der Überfall auf die Ukraine zeigt, diese Botschaft könnte aktueller nicht sein. Das Podium zeigt, dass wir fortlaufend daran arbeiten müssen, die integrierende Kraft des Sports friedensstiftend weiterzuentwickeln“, meint Sportreferent Jürgen K. Enninger. Moderator des DenkRaum Spezials ist Achim Bogdahn vom Bayerischen Rundfunk.

Politik-Sport-Frieden – der DenkRaum Spezial
Für Walter Sianos, Aufsichtsratsmitglied vom FC Augsburg, ist „Sport eine Brücke zum Frieden!“ – nicht nur im Fußball: Bis heute verfolgen das Internationale Olympische Komitee, die UN und lokale Organisationen das Ziel, die Welt mit Sport zu einem friedlicheren Ort zu machen. Eine wünschens- und erstrebenswerte Vorstellung, auch für Verena Bentele, mehrfache Paralympics-Siegerin und Weltmeisterin im Biathlon: „Im Sport treten Menschen im Wettstreit an, mit klaren Regeln und Respekt. Im internationalen Sport kann die Kraft des Sports genutzt werden um eine Atmosphäre des Friedens, der Entwicklung, der Widerstandsfähigkeit, der Toleranz und des Verständnisses zwischen den Nationen zu fördern. Sport ist eine Sprache, die schon Kinder verstehen. Fairplay und Respekt ohne jegliche Diskriminierung ist die Melodie dieser Sprache. Der Sport kann so zu einer weltweit nachhaltigen Entwicklung beitragen.“

Sport als Friedensstifter?
Doch wie steht es um die politische Dimension des Sports angesichts des Kriegs in der Ukraine mit den Folgen für Olympia oder der Fußball-WM in Katar? Muss, darf und kann Sport überhaupt unpolitisch sein? Ist Sport als Friedensstifter eine wünschenswerte, aber utopische Vorstellung? Als Jimmy Carter nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan 1979 zum Boykott der Olympischen Spiele in Moskau 1980 aufrief, entflammte auch in Deutschland ein Streit um die Frage, wie politisch Sport sein darf. Helmut Schmidterinnerte an die Olympische Idee, die mit dem Frieden der Völker verbunden sei – und widerrief später seinen Standpunkt, als er in einem Interview jungen Olympionikinnen und Olympioniken riet, sie sollten ihrem Sport nachgehen und nicht Politik treiben. So wie deutsche und englische Soldaten während des Ersten Weltkriegs. Diese legten an Weihnachten 1914 ihre Waffen nieder und anstatt aufeinander zu schießen, spielten sie miteinander Fußball. Oder New York 2010: Ein indischer und ein pakistanischer
Tennisspieler spielten gemeinsam im Doppel, obwohl ihre Heimatländer im Krieg lagen. Zusammen erreichten sie das Finale der US Open.

Solche und viele weitere Geschichten zeigen: Sport setzt sich immer wieder über politische Grenzen hinweg und kann Menschen vereinen. „Die positiven Werte und die Wirkung des Sports müssen immer wieder herausgestellt werden. Sport kann Frieden. Sportlicher Wettkampf lehrt, Verantwortung zu übernehmen, sich fair und respektvoll zu verhalten und Konflikte friedlich zu lösen“ erklärt Christiane Lembert-Dobler, Leiterin des Friedensbüros der Stadt Augsburg. Beim DenkRaum Spezial haben die Gäste die Möglichkeit, das aktuelle gesellschaftspolitische Thema im Anschluss an einen Impulsvortrag miteinander zu debattieren und an den/die Rednerin und Redner Fragen zu formulieren.

Infos zur Veranstaltung:

Datum: Montag, 11. Juli um 19:30 Uhr
Ort: Neue Stadtbücherei Augsburg, Ernst-Reuter-Platz
Eintritt: 7 Euro/5 Euro (erm.). Online im Friedensstadt Augsburg Ticketshop oder u.a. in
der Bürger- und Tourist-Information am Rathausplatz; Restkarten an der Abendkasse

Weitere Informationen auf friedensstadt-augsburg.de/denkraum-seite

Für Rückfragen stehen wir zur Verfügung:
Friedensbüro der Stadt Augsburg
Christiane Lembert-Dobler (Leitung)
0821 3243262
friedensstadt@augsburg.de

Presseanfragen bitte per E-Mail an:
presse@friedensstadt-augsburg.de