Leichte Sprache Marke

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Alles klar!

Bekennen "Mein Name ist Mensch"
* Rio Reiser / Ton Steine Scherben (LP »Warum geht es mir so dreckig?«, 1971)

Mit dem diesjährigen Thema »Bekennen« knüpft das Friedensfestprogramm an das Motto des Augsburger Reformationsjubiläumsprogramm »Mutig bekennen – friedlich streiten« an.

Zu Luthers Zeiten galt ein strenges System rechtlicher, politischer und religiöser Ordnungen als »normal« und von Gott gegeben. Der einzelne Mensch spielte nur eine untergeordnete Rolle. Heute werden in Deutschland individuelle Freiheit, Menschenrechte, Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit als selbstverständlich angesehen und sind fest verankert im Grundgesetz. Dazu sollen sich alle Bürger*innen bekennen. »Was riskiere ich in Deutschland schon, wenn ich mich gegen die herrschende Meinung stelle?«, fragt der Schriftsteller Maxim Biller. »Was blüht mir denn? Ein Shitstorm im Internet? Lächerlich. Klingelt etwa morgens die Polizei an meiner Tür? Werde ich ins Gefängnis gesperrt? Es ist doch so einfach, in einer Demokratie den Helden zu spielen.« Wann und warum halten wir trotzdem lieber den Mund, als unsere Meinung zu sagen, uns zu outen, Haltung zu zeigen oder zu einer Person zu stehen?

Wann werden Bekenntnisse in der Demokratie gefährlich? Das Bekenntnis zu einer politischen Richtung, einer Religion, einem Fußballverein, einer Ernährungsform oder einem Lebensentwurf, der von der Normalitätserwartung abweicht, kann zur Angriffsfläche werden: wenn der*die Einzelne allein oder in einer Gruppe Gleichgesinnter nicht auf Verständnis – zumindest Toleranz – eines Gegenübers, dem Freundeskreis, der Familie, Kolleg*innen usw. stößt.

Prinzipiell bleibt die Frage: Wie kann ein Mensch seine Standpunkte vertreten und dabei offen bleiben für die Standpunkte anderer? Wir laden herzlich ein zu einem »Mutig bekennen und friedlich streiten« über Religion, Geschlechternormalität, Fußballfans, Todesstrafe, Erinnerung oder Europa. Wir nähern uns dem Thema mit Lesungen, Gesprächen, Film, Musik, Ausstellungen und Kunstinstallationen, Theater, Führungen und Festen. Unser Dank geht an alle Kooperationspartner*innen, die Teilnehmenden von »Friedensbüro goes …« und an unsere Kolleg*innen für inspirierende Ideen und Gespräche und ideelle und tatkräftige Unterstützung. Vielen Dank auch an unsere Sponsor*innen und Unterstützer*innen. Christiane Lembert-Dobler, Leiterin des Friedensbüros im Kulturamt der Stadt Augsburg und das gesamte Team