Gemeinschaft

Verschiedene Gottesdienstformen sind beständiger Bestandteil des lebendigen Gemeindelebens in St. Paul: Der Sonntagsgottesdienst um 10:00 Uhr in der gewohnten Liturgie, genauso auch Minigottesdienste für die ganz Kleinen, Kinder- und Familiengottesdienste, Sing-, Abend- und Tanzgottesdienste, das Angebot ist breit gefächert. St. Paul wächst und lebt ein engagiertes Miteinander. Neue Menschen dürfen hier erst einmal sein, sind willkommen und können „in aller Freiheit“ mit der Gemeinde zusammenkommen. Beim wöchentlich stattfindenden „Bibel teilen“ wird nach festen Schritten, aber durch eigene Interpretation die Bibel  besprochen. Für die jungen Gemeindemitglieder gibt es religionspädagogische Kinder- und Jugendfreizeiten und das „Konficamp“. Im alten Betshaus ist inzwischen, neben zwei Gemeinderäumen und der Sozialstation, die Klaucke'sche Stiftung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Columbus Augsburg und St. Paul Augsburg sind außerdem die beiden Kindertagesstätten von St. Paul. 

Im engen Verbund von Herz Jesu und der alt-katholischen Gemeinde werden in Pfersee ökumenische Gottesdienste begangen. Von diesen und der russisch-orthodoxen Gemeinde werden die neuen Mitbürger*innen in einem Willkommensflyer gemeinsam begrüßt und wird für sie Unterstützung beim „heimisch Werden“ in Pfersee angeboten.

Gründungsgeschichte
Als sich Spinnereien und Webereien in Pfersee ansiedelten, entstand das evangelische Gemeindeleben im Dorf Pfersee, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts noch zu Österreich gehörte. Ab 1888 wurde mit dem Bau des Betshauses begonnen, nachdem schon über einige Jahre evangelische Gottesdienste in Pferseer Kneipen stattgefunden hatten. Ende 1888 fand dann in der Weihnachtszeit der erste Gottesdienst im Neubau statt. Im Betshaus waren die evangelischen Schwestern vor allem für die Betreuung der Kinder der Arbeiter*innen der Textilindustrie zuständig. Dieser Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche ist noch heute bestimmend für die evangelische Gemeinde von St. Paul. Sie ist eine Diakonische Gemeinde, in der die evangelische Sozialstation Augsburg West beheimatet ist.

Dass die Betkirche für lange Zeit der Ort für Gottesdienste blieb, war so eigentlich nicht geplant. Erst in den 1960er Jahren konnte der Kirchenbau von St. Paul durch den Münchner Architekten Gustav Gsaenger begonnen und 1963 abgeschlossen werden. Viel Holz ist in dem großen Kirchenraum zu finden und die vielen kleinen Fenster der rechten Seitenfassade lassen grünes Licht aus dem Pfarrgarten herein. Der liebevoll ausgesuchte Blumenschmuck der Mesnerin macht aufmerksam auf die Christusfigur aus den Gemeindeanfängen, die neben dem Kircheneingang der Betkirche zu finden ist.