Gemeinschaft

Im wachsenden Univiertel wächst auch die Gemeinde des Guten Hirten mit. Viele Gemeindemitglieder haben Migrationsgeschichte, kommen mehrheitlich aus der ehemaligen Sowjetunion, aber auch aus vielen weiteren Nationen. Eine Heimat in der Kirche zu finden und eine freudvolle Gemeinschaft mit Christus zu leben, ist das Lebensmotto der Gemeinde auf dem Europaplatz. Dabei soll die Tür zum Herzen, zur Kirche offen bleiben. Rückwärts möchte die Gemeinde nicht gehen. Gerade auch weil viele Gemeindemitglieder Flucht und Vertreibung kennen, soll der Gottesdienst Hoffnung und Freude spenden. Durch die Seniorenarbeit können die Menschen auch die Gemeinde erfahren und die Zeit gemeinsam verbringen. Auch auf junge Familien wird eingegangen. Für sie findet der Familiengottesdienst am späten Vormittag statt und die Predigt wird in einem Spiel vermittelt. Viele Kinder und Jugendliche ministrieren dabei, und spielen später gemeinsam Fußball. Sie gestalten  Krippenspiele, bereiten das Martinspiel vor oder treffen sich bei anderen Gelegenheiten um etwas gemeinsam zu erleben. Konzentriert ist die Gemeinde auf ihr Leben vor Ort. Mit dem direkten Nachbarn, der Evangelischen Paul Gerhard Gemeinde werden die Osterfeiern vor den Kirchen am Feuer gemeinsam begonnen und anschließend mit einer gemeinsamen Agape beendet. In der Adventszeit sind im Guten Hirten die Sonntagsgottesdienste am Abend in ein Meer von Kerzen gehüllt und über die Gemeinde hinaus sehr beliebt. Auch die Gemeinde freut sich über die drei Chöre die hier auftreten, den Kirchenchor, den Chor „Heimatmelodie“, in dem die Deutschen aus Russland seit 1986 singen und den Chor „Stimme der Hoffnung“, ein afrikanischer Chor, der ab und zu im Familiengottesdienst singt.

Gründungsgeschichte
Auf einem alten Flugplatz, der im Zweiten Weltkrieg eine Direktverbindung nach Berlin ermöglichte, nach dem Krieg von amerikanischen Streitkräften genutzt und danach auch einmal Regionalflughafen von Augsburg war, sollte in den 1970er Jahren für die Universität Augsburg und die „Kuratie am Flugplatz“, damals noch als Gemeindeteil von St. Canisius, eine neue Kirche entstehen. Da auf der noch unbebauten Grünfläche Schafe und Schäfer unterwegs waren, war der „Hirte“ als Namensgeber für die Gemeinde nicht weit. Trotzdem konnte zwischen zwei weiteren Namen gewählt werden. Entschieden hat sich die Gemeinde letztlich doch für „Guter Hirte“, denn der Hirte, als ein Vertreter Gottes gesehen, kann kein schlechter Namensgeber sein. Inzwischen bildet die Gemeinde Zum Guten Hirten mit der ehemaligen Muttergemeinde St. Canisius, Hochfeld, eine Pfarreiengemeinschaft. Von Außen ist die Kirche im Univiertel grau und weiß gehalten, überraschend warm empfängt dann der helle und hohe Innenraum des Guten Hirten. Der hölzerne Dachstern weitet den Raum und wirft sein Licht auf den „Guten Hirten am Kreuz“, ein Christus aus Holz. Geschnitzt hat ihn der Bildhauer Reinhold Grübl aus einer sieben Meter hohen und 90 Zentimeter dicken Pappel. Besucher*innen der Kirche finden vor diesem imposanten Kreuz genügend Platz, denn groß und offen sollte er für die Gemeinde sein, die auf einem alten Flugplatz ihre Gottesdienste feiert.