Gemeinschaft

Nicht mit Politik oder Fußball möchte sich die Gemeinde des Kultur- und Bildungsvereins Lechhausen auseinandersetzen, sondern mit ihrem Glauben und den Kindern und Jugendlichen der Gemeinde. Ihre Unterstützung durch Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfeunterricht und Religionsunterricht ist ein großes Anliegen vieler Gemeindemitglieder. Unterstützung wird auch Eltern bei  Erziehungsfragen geboten oder wenn es darum geht den Jugendlichen eine Perspektive jenseits von der Straße oder dem Fernseher zu vermitteln. Gerne führen Gemeindemitglieder außerdem Schulen, Kindergärten und Vereine durch die Moschee und informieren über ihren sunnitischen Glauben. Willkommen und aktiv dabei sind auch einige Asylbwerber*innen, die das Gemeindeleben unterstützen. Mit der Nachbarschaft und Geflüchteten wird in dem Wohngebiet der Linken Brandstraße gemeinsam das Fasten an Ramadan gebrochen. Teilnehmen und die religiösen Dienste in Anspruch nehmen darf hier jede*r, auch wenn kein Mitgliedsbeitrag gezahlt wird. Mit diesem und kleinen Wohltätigkeitsveranstaltungen über das Jahr, wie beispielsweise einem Kebapverkauf und Spenden finanziert sich die Gemeinde. Der Dachverband stellt lediglich einen Imam, dessen Freitagspredigten auf Deutsch veröffentlicht werden und unter vikz.de zu finden sind. Den christlich-muslimischen Dialog vertieft die Gemeinde gemeinsam mit der Organisation Pax Christi Augsburg. „Koran und Bibel“, nennt sich der Kreis von Prof. Dr. Jost-Hinrich Eschenburg und Haluk Kilman, der privat organisiert ist und Interessierte herzlich einlädt über die beiden heiligen Schriften in den Austausch zu treten.

Gründungsgeschichte

In Augsburg sind dem Verband Islamischer Kulturzentren zwei Vereine angeschlossen. Während der Augsburger Bildungs- und Kulturverein in Oberhausen ca. 1970 entstand, wurde die Gemeinde in Lechhausen 2006 gegründet, um Menschen in ganz Augsburg und vor allem in Lechhausen zu erreichen. Einen ehemaligen Supermarkt haben die Gemeindemitglieder ehrenamtlich und mit eigener Kraft aufgebaut. Wunderschöne traditionelle blaue Kacheln wurden aus Kütahya, einer Stadt im Westen der Türkei, importiert. Sie reichen bis unter die Decke, auch Kanzel und Gebetsnische sind mit den Kacheln bestückt. Im hinteren Teil stehen kleine Rahle Tische. Sie bewahren die Kinder davor den Koran während des Religionsunterrichts auf den Boden zu legen. Der Gebetsraum der Frauen ist im Nebenraum und ebenfalls mit den Kacheln ausgestattet. Da die kleine Moschee Platz für ca. 90 Familien bietet und die Räumlichkeiten gerade zum Freitagsgebet mit ca. 200 bis 300 Muslimen zu klein werden, hat die Gemeinde das Nachbargrundstück von der Stadt erworben und vor, sich in den nächsten drei Jahren zu erweitern.