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"Zigeuner-Boxer“

29. Juli 2024

Theaterstück von Rike Reiniger im Friedensfest Kulturprogramm zum Porajmos Gedenktag und Podiumsgespräch

  • Veranstaltung im Rahmen des Friedensfest-Kulturprogramms
  • Gastspiel Urania Theater Köln
  • 2. August
  • Uhrzeit: 19.30 Uhr
  • Ort: Kulturhaus Abraxas
  • Grußwort: Oberbürgermeisterin Eva Weber
  • Eintritt frei – Anmeldung erforderlich

Das Theaterstück „Zigeuner-Boxer“ von Rike Reiniger basiert auf der wahren Geschichte des deutschen Boxers Johann „Rukeli" Trollmann (1907-1943), der Sinto war und aufgrund seiner ethnischen Herkunft verfolgt wurde. Am 2. August ist es als Gastspiel des Urania Theaters Köln im Rahmen des Kulturprogramms zum Augsburger Friedensfest im Kulturhaus Abraxas mit anschließendem Podiumsgespräch zu sehen.

„Zigeuner-Boxer“: Ein starkes Plädoyer gegen das Vergessen

Die Handlung des Stücks dreht sich um die Freundschaft zwischen Trollmann und einem fiktiven Freund, der die Geschichte erzählt. Sie beleuchtet Trollmanns Kampf sowohl im Ring als auch gegen das NS-Regime, seine Entwertung als Boxer durch die Aberkennung seines Meistertitels und letztlich seine Deportation in ein Konzentrationslager, wo er schließlich ermordet wurde. Es thematisiert nicht nur die Verfolgung von Sinti und Roma, sondern auch die allgemeine Brutalität und Unmenschlichkeit des Naziregimes. „Zigeuner-Boxer" ist ein starkes und bewegendes Plädoyer gegen das Vergessen und für die Erinnerung an die Opfer des Porajmos.

Porajmos – Gedenktag für ermordete Sinti und Roma

Insgesamt wurden im Deutschen Reich und den von den Deutschen besetzten Ländern Osteuropas bis zu 500.000 Sinti und Roma von den Nationalsozialisten umgebracht. Noch immer gilt der „Porajmos“ (dt. „das Verschlingen“) als ein „vergessener Holocaust“, weil er in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist und die Überlebenden lange dafür kämpfen mussten, überhaupt als Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung anerkannt zu werden. Auch „Wiedergutmachungsleistungen“ erhielten sie spät oder nie.

Im Jahr 2015 regte das Europäische Parlament an, den 2. August als Gedenktag für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma einzuführen. Seither wird an diesem Tag an die Opfer des Völkermords erinnert. In Augsburg würdigen die Stadt und der Regionalverband Deutscher Sinti und Roma Schwaben den 2. August seit 2021 mit einer öffentlichen Gedenkstunde.

Podiumsgespräch mit Zeitzeugin Marianne Friedrich und Marcella Reinhardt

Der Theaterabend am 2. August ist eine Veranstaltung der Fachstelle für Erinnerungskultur im Rahmen des Friedensfest-Kulturprogramms 2024 in Kooperation mit dem Regionalverband der Sinti und Roma Schwaben und der Bezirksheimatpflege Schwaben.

Der Eintritt ist kostenlos. Eine Anmeldung unter veranstaltungen.d3@augsburg.de ist erforderlich.

Am Podiumsgespräch nehmen teil

  • Bettina Montazem, Regisseurin
  • Marcella Reinhardt, Regionalverband Deutscher Sinti & Roma Schwaben e.V.
  • Marianne Friedrich, Zeitzeugin
  • Eva Dieckmann, Bezirksheimatpflege Schwaben
  • Moderation: Christiane Lembert-Dobler

Informationen zum Gedenktag:

augsburg.de/kultur/erinnerungskultur/porajmos-gedenken